Die Missa brevis in C-Dur (KV 259) oder „Orgelsolo-Messe” entstand wahrscheinlich Ende 1776. Sie musste nach dem Wunsch des damaligen Salzburger Erzbischofs, Graf Coloredo, „brevis” d. h. „kurz” sein. Mozart verzichtete daher auf Fugen und weitgehend auf Wiederholungen.
Das Kyrie beginnt mit einer kurzen Orchestereinleitung. Chor und Solisten wechseln einander in der Folge immer wieder ab.
Das Gloria ist lebhaft. Es wird ebenfalls abwechselnd vom Chor und den Solisten gesungen.
Beim Credo beginnt der Chor im lebhaften Tempo. Das langsame „Et incarnatus est” (er hat Fleisch angenommen) singen die Solisten, der Chor antwortet beim „Crucifixus” (er wurde gekreuzigt). Lebhaft wird es beim „Et resurrexit” (und er ist auferstanden). Chorsänger und Solisten wechseln einander dabei wieder ab.
Das Sanctus beginnt langsam und wird beim „Pleni sunt coeli” (die Himmel sind voll [… von deiner Ehre]) schneller. Die Melodie des folgenden „Osanna” im Viervierteltakt sollte man sich merken.
Beim Benedictus wird der Gesang der Solisten von der Orgel umspielt. Daher der Beiname „Orgelsolo-Messe”. Der Text wird mehrmals wiederholt, daher ist dieser Teil der Messe etwas länger. Beim abschließenden „Osanna” nimmt der ganze Chor die aus dem Sanctus bekannte Melodie wieder auf, singt sie jedoch im Dreivierteltakt.
Auch das Agnus Dei ist etwas länger und wird von den Solisten und vom Chor abwechselnd gesungen. Es beginnt langsam, das „Dona nobis pacem” (Gib uns Frieden) ist dann schneller.
Opernfreunde werden beim Sopransolo und der Violinbegleitung an die Arie der Gräfin „Porgi, amor” aus der Oper „Die Hochzeit des Figaro” erinnert.
Hörbeispiel: Beginn des Agnus Dei (Aufnahme am 15. Mai 2016)
Werkbeschreibung von Herwig Reidlinger.
Zu den anderen Werkbeschreibungen.
Berichte von den Auftritten des Kirchenchors St. Ulrich.