Den Beinamen „Theresienmesse“ in B-Dur (Hob. XXII:12) von Joseph Haydn erhielt das Werk, weil es Marie Therese, der Frau Kaiser Franz II. gewidmet sein soll. Die Messe wurde 1799 in Eisenstadt uraufgeführt. Das kleine Orchester sorgt bei der Messe oft für eine Steigerung der dramatischen Stellen.
Beim Kyrie werden die Themen der Orchestereinleitung abwechselnd von Solisten und dem gesamten Chor als Fuge variiert. Das „Christe eleison” wird nur von den Solisten gesungen. Hörbeispiel:
Beim Gloria beeindruckt vor allem das „Gratias agimus tibi“ („wir sagen Dir Dank”), das in einer einprägsamen Melodie von den Solisten vorgetragen wird. Hörbeispiel:
Das abschließende Amen ist wieder eine groß angelegte Fuge, bei der sich Solisten und der gesamte Chor abwechseln.
Beim Credo hinterlässt das Sopransolo zum Text „Et incarnatus est” („und er ist Fleisch geworden”) einen tiefen Eindruck. Auch das „Crucifixus” („gekreuzigt”) wird nur von den Solisten gesungen. Beim Allegroteil „et resurrexit” („und er ist auferstanden”) des gesamten Chores hellt sich die Stimmung wieder auf. Auch das Credo endet mit einer Schlussfuge beim Text „et vitam venturi saeculi” („und das kommende ewige Leben”).
Das Sanctus beginnt langsam und leise. Doch bald bricht beim „pleni sunt coeli” („voll sind die Himmel”) der Jubel durch.
Das Benedictus fängt mit einer langen Orchestereinleitung an. Anschließend wechseln einander Solisten und der ganze Chor ab. In immer neuen Variationen erklingt „Benedictus” („Er sei hochgelobt”). Das abschließende „Hosanna” ist hingegen nur kurz.
Das Agnus Dei beginnt mit düsteren Mollakkorden. Danach hellt sich die Stimmung beim Einsatz der Solisten zum „Dona nobis pacem“ („Gib uns Frieden“) auf. Der ganze Chor und die Solisten wechseln einander oftmals ab. Immer wieder geht die Melodie hinauf, bis das Werk geradezu dramatisch abschließt.
Zu den anderen Werkbeschreibungen.
Berichte von den Auftritten des Kirchenchors St. Ulrich.